Ende Mai war ich im Naturpark Mürzer Oberland unterwegs um nach etwas ganz bestimmten zu suchen. Aber leider war mir hierbei das Glück nicht ganz hold. 

Tja, man kann es schon ein Projekt nennen, ich bin nun schon seit längerer Zeit unterwegs um die schönsten, verschnörkeltsten und urwüchsigsten Bäume zu finden und sie zu fotografieren. Im Naturpark Mürzer Oberland soll sich angeblich ein Gebiet befinden, wo solche Bäume stehen. Ich fand sogar eine Art Wegbeschreibung im Internet, vage aber immerhin ein Anhaltspunkt. 

In diesem Waldgebiet gibt es zahlreiche Wege und somit auch zahlreiche Möglichkeiten auf Irrwege zu gelangen. Ich entschied mich für den Weg, wo mein Instinkt meinte, es sei der Richtige. 

Vom Parkplatz kam ich nicht weit als ich einen Fotostopp einlegen musste. Die aufgehende Sonne schob sich langsam über die Hügel und erleuchtete majestätisch die Baumwipfel. Es war ein sagenhaftes Schauspiel und es erinnerte mich wieder daran, wie herrlich es doch ist, frühmorgens mit der Kamera unterwegs zu sein. Die Landschaft wirkt noch frisch und unverbraucht, die Farben intensiver und glänzender. Die Luft ist klar und man beobachtet, wie die Natur langsam zum Leben erwacht.

Ich hielt noch ein wenig inne um den Moment zu genießen und auch in der Hoffnung, es würde sich Lichttechnisch noch etwas tun. Aber Geduld war noch nie meine Stärke und ich machte mich wieder auf den Weg, nur um wenig später wieder einen Stopp einzulegen. 

Das Licht an diesem Morgen war einfach sagenhaft. Verantwortlich für dieses teilweise unnatürliche Licht war der von Wolken durchzogene Himmel. Es war eine tiefblaue Wolkendecke die an einigen Stellen das Sonnenlicht durchließ. Solche Wettersituation sind selten und darf man nicht ungenutzt verstreichen lassen. Zahlreiche Stopps verzögernden meinen Aufstieg Richtung, was ich glaubte das Richtige zu sein, Ziel. Immer wieder veränderte die durchbrechende Sonne die Landschaft und verwandelte eine eher langweilige Waldlandschaft in ein traumhaftes Spiel aus Farben und Licht.

Meine alten Bäume fand ich leider nicht, da durch Forstarbeiten einige Wege gesperrt waren und mich zum umkehren zwangen. Ich nahm allerdings einen anderen Weg zurück und wurde noch mit dem ein oder anderen Bild belohnt.