Ich war wieder auf dem Weg zurück Richtung Stockholm zum Flughafen. Es waren meine letzten Tage in Schweden, und ich hatte noch einige Kilometer vor mir. Mein Plan war, Richtung Skuleskogen Nationalpark zu fahren, dort zu campen und noch ein wenig im Nationalpark zu fotografieren. Aber es sollte anders kommen als geplant.
Auf meiner Fahrt kam ich an einem Schild vorbei, auf dem „Storforsen Naturreservat“ stand. Ich bog nicht gleich ab, erst ein paar Kilometer später entschied ich mich umzudrehen und mir dieses Naturreservat anzusehen. Den Skuleskogen Nationalpark kannte ich ja schon von meiner Reise 2011, also war meine Neugier auf das Storforsen Naturreservat größer.
Als ich am Parkplatz ankam, wusste ich, dass es wohl nicht so idyllisch und wild sein würde, wie ich es in den letzten Tagen erleben durfte. Es war angelegt wie ein Park mit Eingang und teilweise Zäunen. Ich war etwas enttäuscht, aber diese Enttäuschung hielt nicht lange an. Das, was ich dort zu sehen bekam, ließ die Tatsache, dass dies ein extrem touristisches Ziel war, in den Hintergrund rücken. Dank der eher späten Jahreszeit waren auch nicht viele Besucher dort. Es war ein Labyrinth aus Wegen, Feuerstellen und Picknickmöglichkeiten, das diesen Ort so herrlich machte. Und natürlich auch die Motive, die man dort finden konnte. Das Highlight war für mich ein kleiner Wasserfall, der sehr romantisch in einer Schlucht lag, umgeben von Bäumen und Sträuchern, die man sehr gut als Umrahmung nutzen konnte. Der wild tosende Fluss, der ein Stück davon entfernt entlangfloss, bot ebenfalls herrliche Fotomotive, und man konnte mit verschiedenen Belichtungszeiten experimentieren.
Man konnte das Gebiet auf zahlreichen Wegen und Pfaden erkunden und kam immer wieder an Stellen, an denen man dasselbe Motiv aus einem anderen Blickwinkel bewundern konnte. So war es mit meinem kleinen Wasserfall. Ich fand immer wieder neue Perspektiven, um ihn in Szene zu setzen. Meinen fotografischen Abschluss machte ich auf einem Felsplateau mit Blick auf einen Wald und einen kleinen Tümpel davor. Ich machte hier noch ein paar Bilder und genoss die Sonne und die Landschaft, bevor ich mich wieder auf den Weg zu meinem Camper machte. Ein kurzer Stopp im Souvenirladen, der originale Handwerkskunst der Samen verkaufte, musste natürlich auch noch sein.
Nach einer sechsstündigen Autofahrt kam ich schließlich an meinem letzten Campingplatz an. Wundervoll gelegen an einer Meereszunge beim Skuleskogen Nationalpark, durfte ich noch meinen letzten Sonnenuntergang erleben.