An einem herrlichen und sonnigen Samstag Nachmittag, machte ich mich mit meiner Freundin auf Richtung Lunz am See. Vor Jahren war ich Ende Winter an diesem See und fotografierte faszinierende Eisformationen, die durch das gebrochene und zusammengeschobene Eis kreiert wurden.

Ein wenig hoffte ich auf ein ähnliches Szenario. Aber die Eisplatte war intakt und das Licht flüchtig. Das Eis erhält durch das reflektierende Licht des gegenüberliegenden Berghanges eine herrlich orangefarbene Oberfläche. Aber die Sonne war im Begriff hinter dem Berg zu verschwinden und alles im Schatten versinken zu lassen.

Ich hatte also nicht viel Zeit nach einem geeigneten Platz zu suchen, also versuchte ich, durch Äste und an Bäumen vorbei, die herrlichen schneebedeckten Äste gegen den warmen orangenen Hintergrund, dem Eis, zu fotografieren. Sehr schwierig das Chaos zu kontrollieren und einen interessanten Bildausschnitt zu finden. Hierfür kam wieder mein 70-200 f2.8 zum Einsatz. Mit der Hilfe der langen Brennweite (ich wünschte ich hätte das 100-500 von Canon 🫣) konnte ich enge Ausschnitte bekommen, wo die Aufteilung der Äste etwas mehr Sinn ergaben und das Chaos minimierte.

Ich fand auch einige schöne Motive auf dem See selbst. Das einfallende Licht auf der Eisdecke gefiel mir besonders und ich probierte mich an ein paar minimalistische Bildkompositionen. Das Bild mit dem einzelnen Schneeball hat etwas für mich von Einsamkeit und Weite.

Wir marschierten einmal rund um den See und bevor wir wieder beim Fahrzeug ankamen, bot sich mir nochmal eine Möglichkeit, spannende Bilder zu bekommen. Bäume lagen im Gegenlicht, wo die Äste und das Eis darauf, hell leuchteten. Der blaue Hintergrund, der durch das im Schatten liegende Eis und dem Wald kreiert wurde, half dabei, die Bäume noch besser freizustellen und die feinen Äste zu betonen.