Als Naturfotograf ist man die meiste Zeit alleine unterwegs, vor allem wenn man ernsthaft an Motiven arbeiten und mit besonderen Bildern nachhause kommen möchte. Man hat Zeit, man hat keinen
Fotografie in den Bergen heisst, als Naturfotograf fit zu sein. Ich war zwei Tage in den Eisenerzer Bergen unterwegs, ich schlief wieder in meinem Bus und erkundete neue Plätze in der Eisenerzer Region. Bei dieser Tour war ich das erste Mal seit langem wieder in den Bergen wandern. Schon am ersten Tag bei meiner Erkundungstour merkte ich, wie viel ich von meiner Kondition eingebüßt habe.
Es war noch Mitte April als ich in dieser Region unterwegs war. Die Wettervorhersage sagte bewölkt, sonnig mit leichtem Regen an. Ich fuhr also gleich nach der Arbeit los um rechtzeitig zu Sonnenuntergang vor Ort zu sein.
Ich weiss nicht ob alle Naturfotografen so ticken, aber ich liebe solche Wetterbedingungen. Wolken verhangene Tage, dramatische Gewitterwolken, Regen. Ah, Regen in einem Wald, herrlich. Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich lieber mit der Kamera unterwegs, wenn das Wetter etwas schwierig ist, als wenn strahlend Blauer Himmel herrscht.
An diesem Platz fotografiere ich schon seit über 10 Jahren, wenn immer das Wetter und das Licht vielversprechend sind und ich Zeit habe und nichts besseres vorhabe, fahre ich zu diesen Platz. Und zwar zur Lauferbrücke im Gesäuseeingang. Hier habe ich schon eine Handvoll guter Bilder von der Hochtorgruppe bekommen.
Etwas faul am Morgen, kam ich spät in die Gänge und erreichte erst gegen 9:30 Uhr den Parkplatz. Nicht einmal 5 Minuten braucht man in die Schlucht und bis man den Strumboding Wasserfall erreicht. Zum Glück herrscht in dieser Schlucht lange Schatten.
Was mich hier vor allem angezogen hat, waren die intensiven Farben und der Kontrast zwischen Blau, Violett und Gelb. Kühle Farbtöne gegen warme Farbtöne. Diese Mischung verspricht immer ein interessantes Bild. Ich bin nicht wirklich ein Blumenfotograf und mir fehlt auch die passende Ausrüstung dazu.
Vor zwei Jahren versuchte ich das erste mal die Erikablüte zu fotografieren. Damals war ich in Hinterlobming unterwegs. Aber Mitte April war definitiv zu spät, nur mehr Reste der Blüte waren übrig.
Ich hatte genug! Genug von all dem Content, von Clickbait Titeln, Algorithmus polierten Videos und reißerischen Titeln. Auf Instagram und Facebook wischte man im Sekundentakt durch die Bilder ohne sie wirklich zu betrachten. Reels, Shorts, kurze Videos von sinnlosen Gebrabbel und geistlosen Inhalt. Geklauter oder nachgemachter Inhalt, Trends auf die jeder aufspringt um ein Stück des vermeintlichen Kuchen zu erhalten und die mir auch einen noch so guten Song verderben. Ein belangloser Einheitsbrei.
Der Frühling ist die Jahreszeit des Erwachens, die Welt erstrahlt in frischen Farben und verströmt einen herrlichen Duft. Als ausgewiesener Herbstfan, freue auch ich mich wieder auf den Frühling und all möglichen Ideen, was man fotografieren kann, schießen durch meinen Kopf.