Es ist nun schon einige Wochen her, dass das seltene Spektakel des blauen Mondes auftrat. Aber hier sind nun die Bilder und das Video von meinem Versuch, den Blauen Mond zu fotografieren, der so gar nicht blau war.
Aber zunächst ein paar Fakten zum blauen Mond, bevor ich zu meinem Versuch ihn zu fotografieren komme.
Ein “Blauer Mond” bezieht sich nicht auf die Farbe des Mondes, sondern auf eine seltene Erscheinung, bei der es zwei Vollmonde innerhalb eines Kalendermonats gibt:
- Ein Blauer Mond tritt auf, wenn es entweder am Anfang oder am Ende eines Monats zwei Vollmonde gibt. Normalerweise gibt es nur einen Vollmond pro Monat.
- Blaue Monde sind relativ selten und kommen etwa alle 2,7 Jahre vor.
- Der Begriff “Blauer Mond” hat nichts mit der tatsächlichen Farbe des Mondes zu tun. Der Mond erscheint normalerweise in verschiedenen Schattierungen von Grau oder Gelb, abhängig von atmosphärischen Bedingungen.
- Die Bezeichnung “Blauer Mond” hat ihren Ursprung in alten Volksmythen und wurde später in den 1940er Jahren populär, um eine seltene Monderscheinung zu beschreiben.
- Ein Blauer Mond ist kein außergewöhnliches astronomisches Ereignis, aber er hat kulturelle Bedeutung und wurde oft in Liedern und Geschichten erwähnt.
So viel zu den trockenen Fakten, nun aber zum spannenden Teil.
Ich war nicht wirklich darauf vorbereitet, da ich diesen Blauen Mond schlichtweg vergessen habe. Es blieben nurmehr wenige Tage und ich hatte keine Zeit mehr, mir geeignete Locations zu suchen. Ich entschied mich also zu meinen Standard Vollmond Platz zu fahren, auf das Hochbärneck.
Mein erster Plan war, direkt neben dem großen Parkplatz zu fotografieren, da ich aber noch über eine Stunde Zeit hatte, bevor der Sonnenuntergang begann, entschied ich mich, die Gegend etwas zu erkunden um vielleicht noch einen interessanteren Vordergrund oder Blickwinkel zu finden. Der Vollmond sollte über einen kleinen Berg, nichts spektakuläres, aufgehen. Hätte ich noch was gefunden wie eine Baumreihe oder ähnliches, wäre das ein zusätzliches Element, dass der Bildkomposition geholfen hätte.
Mein Blick fiel wieder auf den Aussichtsturm, der mir zuvor immer wieder aufgefallen war ich aber nie in Betracht zog, dorthin zu marschieren. Es war noch Zeit, also beschloss ich, ihn mal unter die Lupe zu nehmen. Der Aussichtsturm, der zugleich eine Art Astronomische Station ist, oder so ähnlich, bot eine herrliche Aussicht in allen 4 Himmelsrichtungen. Ebenfalls auf den kleinen Berg, wo der Blaue Mond aufgehen sollte. Ich blieb hier in der Hoffnung, dass ich den Mond noch größer vor die Linse bekomme.
Während ich so wartete, fotografierte ich ein paar Bilder vom Sonnenuntergang, der sich leider etwas Emotionslos ins Zeug legte. Die Sonne verschwand sehr schnell hinter den Wolken und das Licht war dahin. Dies ließ mich für den annähenden Mondaufgang nichts gutes hoffen. tiefhängende Wolken waren schlecht für einen Mondaufgang. Um den Mond mit all seinen Details zu fotografieren, um eine gute Belichtung zu bekommen, darf es nicht zu dunkel sein. Die Sonne muss noch Streulicht über den Himmel auf das Land werfen damit der Dynamikumfang nicht zu hoch wird. Ist es zu dunkel, muss man stark unterbelichten um noch die Details von der Mondoberfläche abbilden zu können, nur versinkt die Landschaft in tiefes schwarz. Man braucht den Kipppunkt von Sonnenuntergang und Mondaufgang. Nur so bekommt man auch einen farbenprächtigen Mond. Steht der Mond erstmal höher, ist es vorbei mit Farbe und einer richtigen Belichtung. Der Mond erscheint dann nurmehr als heller Scheinwerfer am Himmel.
Tja, was soll ich sagen. Den eigentlichen Mondaufgang durfte ich nicht erleben. Ein breites Wolkenband versperrte mit die Sicht auf den aufgehenden Mond. Lediglich ein paar helle Flecken, die den Mond andeutenden, blinzelten durch die Wolken. Ich packte also zusammen und machte mich bei Dunkelheit wieder auf den Weg zurück zum Bus.
Auf halber Strecke blickte ich mich allerdings nochmal um und siehe da, der Mond. Schon etwas höher aber es war noch möglich, ein paar gute Bilder zu bekommen. Ihn so intensiv in Farbe und Detail auf ein Bild zu bekommen war zwar nicht mehr möglich, aber ich glaube unter den gegebenen Umständen war das beste was ich daraus machen konnte und ich muss sagen, die Bilder kamen dabei sehr mystisch rüber.
Ich verwendete eine sehr hohe ISO zwischen 1600 und 3200 um die Belichtung nicht zu lange werden zu lassen. Beträgt die Belichtung mehrere Sekunden, bekommt man durch den sich bewegenden Mond eine Bewegungsunschärfe und der Mond erscheint nicht mehr klar und scharf.