Hinweis: Dieser Blogartikel ist von keinem der genannten Hersteller gesponsert oder unterstützt. Er entspricht meiner eigenen Erfahrung aus knapp 20 Jahren mit dem Umgang von Speicherkarten.
Speicherkarten für Naturfotografen! Schon mal über die kleinen Dinger nachgedacht, die unser Allerheiligstes speichern? Die das festhalten wofür wir uns morgens aus dem Bett quälen oder uns auf einem Berg schleppen?
Speicherkarten sind essenziell für die digitale Fotografie, da sie die Daten von unseren Fotos speichern. Diese kleinen Speicherwunder werden oft gerne übersehen oder man schenkt ihnen zu wenig Beachtung. Ich versuche hier einen kleinen Überblick über die wichtigsten Aspekte und den Umgang zu geben, um dir zu helfen, die beste Speicherkarte für deine Bedürfnisse in der Naturfotografie zu finden.
Hersteller von Speicherkarten
Es gibt zahlreiche Hersteller von Speicherkarten, die sich in Bezug auf Qualität, Geschwindigkeit und Preis unterscheiden. Die bekanntesten Hersteller sind:
SanDisk: Ein führender Anbieter, bekannt für seine Zuverlässigkeit und hohe Leistung.
Lexar: Bietet eine breite Palette an Speicherkarten für professionelle und Hobbyfotografen.
Kingston: Bekannt für robuste und zuverlässige Speicherkarten.
Samsung: Besonders für MicroSD-Karten bekannt, aber auch im Bereich der SD-Karten aktiv.
Transcend: Bietet kostengünstige und zuverlässige Speicherkarten.
Sony: Besonders im professionellen Bereich stark vertreten, mit schnellen und zuverlässigen Karten.
Ich benutze nun schon seit Jahren die Speicherkarten von SanDisk und bin voll uns ganz zufrieden damit. Sie waren und sind ein treuer Begleiter auf meinen Touren und Reisen und ließen mich fast nie im Stich.
Typen von Speicherkarten
Es gibt verschiedene Typen von Speicherkarten, die in Digitalkameras verwendet werden. Die wichtigsten sind:
SD (Secure Digital): Der gebräuchlichste Typ, weit verbreitet in vielen Kameras.
SDHC (Secure Digital High Capacity): Eine Weiterentwicklung der SD-Karten, unterstützt Kapazitäten von 4 GB bis 32 GB.
SDXC (Secure Digital Extended Capacity): Unterstützt Kapazitäten von 32 GB bis zu 2 TB.
microSD: Kleinere Versionen der SD-Karten, oft in Smartphones und Drohnen verwendet.
CF (CompactFlash): Häufig in älteren und professionellen Kameras verwendet, bekannt für ihre hohe Schreibgeschwindigkeit.
CFast: Eine Weiterentwicklung der CompactFlash-Karten, mit höheren Geschwindigkeiten.
XQD: Eine neuere, leistungsstarke Kartentechnologie, die in High-End-Kameras verwendet wird.
CFexpress: Die neueste Generation, die extrem schnelle Übertragungsgeschwindigkeiten bietet und hauptsächlich in professionellen Kameras verwendet wird.
Kapazität und Größe
Die Kapazität von Speicherkarten reicht von wenigen Megabytes bis hin zu mehreren Terabytes. Die Wahl der richtigen Kapazität hängt von Ihrem spezifischen Bedarf ab:
32 GB oder weniger: Gut für gelegentliche Fotografen oder als Ersatzkarte.
64 GB – 128 GB: Ideal für Hobbyfotografen, die häufig fotografieren.
256 GB – 512 GB: Geeignet für professionelle Fotografen, die in RAW fotografieren und 4K-Videos aufnehmen.
1 TB und mehr: Für intensive Nutzung, lange Reisen oder wenn Sie viel 4K/8K-Videomaterial aufnehmen.
Geht es um die Sicherheit der Bilddateien, so sollte man bedenken, dass, je größer die Speicherkapazität ist, desto mehr Bilder können sich auf der Speicherkarte befinden die man bei einem Karten Crash verliert. Ich benutze schon immer die Speicherkarten von SanDisk und hatte in knapp 20 Jahren nur einmal eine defekte Speicherkarte. Aber trotzdem verwende ich Speicherkarten mit einer Größe von maximal 64GB um, im Falle einer defekten Karte, nicht alle Bilder zu verlieren.
Fotografiere ich hauptsächlich zuhause oder in der eigenen Heimat, brauche ich kaum mehr als eine 64 GB Speicherkarte. Mit dieser komme ich teilweise mehrere Tage beziehungsweise Fototouren aus. Für meine Art der Fotografie und die Anzahl der Bilder, die ich pro Tag aufnehme, ist dies völlig ausreichend. Früher, in meinen Anfangszeiten, nahm ich noch mehr Bilder auf ,ich probierte und experimentierte noch mehr herum und da kam ich bald an die Grenzen solcher Karten. Zugegeben, früher konnte ich mir auch noch nicht mehr leisten als 8GB Karten und, natürlich, waren die Bilddateien der damaligen Kameras auch noch nicht so groß. Heutzutage bin ich weitaus wählerischer was die Wahl der Motive angeht, ich fotografiere nicht mehr alles zu jeder Zeit. Bist du Anfänger und noch am lernen, rechne mit einer viel größeren Anzahl an Bildern und der damit einhergehenden Größe der Speicherkapazität.
Die Größe der Karte ist auch abhängig davon ob du in Jpeg oder RAW Format fotografierst. Das RAW Format moderner Kameras mit hoher Auflösung (Megapixel), können schnell Größen von 70 – 100MB pro Bild umfassen wohingegen Jpegs weitaus kleinere Dateien abgeben, meistens zwischen 8 und 20 MB, je nach Kamera und Auflösung
Geschwindigkeitsklassen
Die Geschwindigkeit der Speicherkarten ist besonders wichtig, wenn es um Serienaufnahmen und Videoaufnahmen geht. Hier sind die gängigen Geschwindigkeitsklassen:
Class 2, 4, 6: Eher für einfache Anwendungen und Standarddefinition-Videos geeignet.
Class 10: Für Full HD-Videoaufnahmen und schnelle Serienaufnahmen geeignet.
UHS-I, UHS-II, UHS-III (Ultra High Speed): Diese Karten bieten höhere Geschwindigkeiten und sind ideal für professionelle Anwendungen und 4K-Videos.
V30, V60, V90 (Video Speed Class): Speziell für Videoaufnahmen entwickelt, wobei V90 die höchsten Geschwindigkeiten für 8K-Videos bietet.
Haltbarkeit und Zuverlässigkeit
Für Naturfotografen ist die Haltbarkeit der Speicherkarten besonders wichtig, da sie oft extremen Bedingungen ausgesetzt sind. Achte auf Karten, die stoßfest, wasserdicht, temperaturbeständig und röntgensicher sind. Als Naturfotograf ist man natürlich draussen unterwegs, der Transport der Speicherkarten sollte ebenfalls an die Umstände angepasst sein. Ich verwende gerne Hartschalen Container die ebenfalls Staub-, Wasser und Stoßfest sind wie die von LensAid.
Was ebenfalls noch wichtig wäre zu erwähnen, was die Haltbarkeit beziehungsweise die Sicherheit der Dateien auf der Speicherkarte angeht, lösche nie Bilder von der Speicherkarte manuell sondern formatiere die Karte! Wenn du die Karte nur löscht, bleiben jedesmal kleine Fragmente der Dateien zurück und machen die Karte eines Tages unlesbar. Du kannst somit keine Dateien mehr auslesen. Ich spreche aus Erfahrung.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Preise variieren stark je nach Kapazität, Geschwindigkeit und Marke. Vergleiche verschiedene Modelle und prüfe Testberichte, um die beste Karte für dein Budget zu finden.
Nimmst du keine Videos auf und bist nicht auf eine schnelle Schreibgeschwindigkeit angewiesen, wie zum Beispiel ein Tier oder Sportfotograf, so kannst du eher zu den günstigeren langsameren Karten greifen.
Auf Reisen mit der Speicherkarte
Unternimmt man eine Fotoreise von mehreren Tagen oder Wochen, sollte man sich unbedingt um die Speicherung und Sicherheit der Bilddateien Gedanken machen.
Nummer 1 Regel auf Reisen – lösche keine Speicherkarte!!!
Lösche nie während einer Reise eine Speicherkarte, auch wenn du die Bilder bereits auf einer Festplatte gespeichert hast.
Regel Nummer zwei – Verwende mehrere Speicherkarten um deine ganze Reise auf den Speicherkarten unterzubringen. Du musst nicht für jeden Tag eine eigene Speicherkarte verwenden, aber wie schon erwähnt, sollte eine Karte einen Defekt aufweisen und du hast die Bilder noch nicht auf einer Festplatte gespeichert, verlierst du zumindest nicht deine ganze Reise.
In deinem Reisegepäck sollte sich ein Laptop, Speicherkarten Lesegerät und zwei Festplatten befinden. Speichere jeden Abend deine Bilder auf die externe Festplatte und erstell ein Backup auf der zweiten Festplatte. Jeder Tag ein eigener Ordner um den Überblick zu behalten und um zu wissen, von welchen Bildern man bereits ein Backup erstellt hat. Mit Lightroom sehr einfach und schnell zu erledigen. Trenne die Festplatten räumlich wie örtlich im Falle eines Brandes, Verlustes oder Diebstahles. Nimm eine Festplatte mit unter Tags und die andere lasse in deiner Unterkunft.
Verwende nur hochwertige Kartenlesegeräte. Billige Lesegeräte können ebenfalls Defekte auf den Karten hervorrufen. Bereits selbst erlebt, Fehler beim lesen der Karte, danach war die Karte unbrauchbar.
Lösche, beziehungsweise formatiere die Karten erst zuhause, wenn all deine Bilder auf der Hauptfestplatte liegen und auch ein Backup davon erstellt wurde.
Mein Workflow zuhause!
Ich editiere zuerst all meine Bilder, mache eine Auswahl und lösche die restlichen abgelehnten Bilder. Ich verschlagworte sie grob, teile ihnen einen neuen Dateinamen zu und beschrifte sie. Danach kommen die Bilder auf eine zweite externe Heimfestplatte. Und erst wenn all meine Bilder auf zwei externen Haupt oder Heimfestplatten liegen, formatiere ich meine Speicherkarten.
Mit diesen Workflow habe ich meine Bilder ausreichend gesichert und sind, im Falle mehrerer Ausfälle oder Verluste, geschützt. Hört sich jetzt etwas Paranoid an, aber wenn man einmal ein ganzes Jahr an Bildern verliert, weil die einzige Festplatte, die man dummerweise nur benutzte, einen Crash hatte, lernt man daraus und wird ein klein wenig Paranoid was die Sicherung der Bilder angeht.
Fazit
Wie du nun gesehen hast, hängt die Wahl der richtigen Speicherkarte von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Fotografie, die du betreibst, der Häufigkeit und Menge deiner Aufnahmen und deines Budgets. Achte auf die Hersteller, Kartentypen, Kapazität, Geschwindigkeit und Haltbarkeit, um die beste Karte für deine Bedürfnisse zu finden.
Für Naturfotografen, die oft unter extremen Bedingungen arbeiten und hohe Ansprüche an die Bildqualität haben, sind schnelle und zuverlässige Karten von renommierten Herstellern wie SanDisk oder Lexar empfehlenswert. Investiere in hochwertige Karten, um das Wichtigste überhaupt, um das es ja eigentlich geht, deine Bilder, sicher und zuverlässig zu speichern.
Checkliste für die Auswahl der richtigen Speicherkarte
- Kompatibilität der Speicherkarte: Welche Speicherkartenformate unterstützt deine Kamera (SD, microSD, CF, XQD, etc.)?
- Welche maximale Kapazität (GB) unterstützt deine Kamera für das gewählte Kartenformat?
- Kapazität: Wie viele Fotos oder Videos möchtest du speichern? (z.B. Anzahl der Bilder in RAW oder JPEG, Videolänge in Minuten)
- Welche Dateigröße haben deine Fotos/Videos im Durchschnitt?
- Wie lange wirst du unterwegs sein, bevor du die Karte leeren kannst?
- Geschwindigkeit: Welche Mindestgeschwindigkeit wird für deine Kamera empfohlen (UHS-I, UHS-II, V30, V60, V90)? Fotografierst du schnelle Action oder Serienaufnahmen, die eine hohe Schreibgeschwindigkeit erfordern? Nimmst du hochauflösende Videos auf (z.B. 4K, 6K), die eine hohe kontinuierliche Schreibgeschwindigkeit erfordern?
- Qualität und Zuverlässigkeit: Ist die Speicherkarte von einer renommierten Marke, die für ihre Zuverlässigkeit bekannt ist? Hat die Karte gute Bewertungen und Testberichte in Bezug auf Langlebigkeit und Leistung? Gibt es zusätzliche Features wie Stoßfestigkeit, Wasserfestigkeit, Temperaturbeständigkeit und Röntgensicherheit, die für Outdoor-Fotografie nützlich sein könnten?
- Backup und Sicherheit: Benötigst du mehrere Karten als Backup, um Datenverlust zu vermeiden?Hast du eine Methode zum sicheren Transport und zur Lagerung deiner Speicherkarten, um Beschädigungen zu vermeiden?
- Preis-Leistungs-Verhältnis: Bietet die Speicherkarte ein gutes Verhältnis von Preis zu Leistung, basierend auf Kapazität, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit?
Fragen zur Entscheidungshilfe
- Wie viele Fotos oder Videos mache ich typischerweise bei einem Shooting?
- Welche Art von Fotografie betreibe ich am häufigsten (Landschaft, Wildlife, Sport, Video)?
- Wie schnell muss meine Speicherkarte sein, um mit den Serienbildaufnahmen meiner Kamera Schritt zu halten?
- Wie wichtig ist mir die Robustheit der Speicherkarte (z.B. für extreme Wetterbedingungen)?
- Wie oft habe ich die Möglichkeit, meine Daten von der Speicherkarte auf andere Medien zu übertragen?
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