Es war schon eine Weile her, dass ich mit meinem Campervan unterwegs war beziehungsweise darin geschlafen habe. Es war also an der Zeit die Sachen zu packen und mich auf den Weg zu einem kleinen Campingabenteuer zu machen. Im Naturpark Ötscher Tormäuer hat man nun an mehreren Parkplätzen die Möglichkeit, sich mit seinem Camper für eine Nacht einzurichten. Ich wählte den Erlaufboden da ich diese Gegend schon seit Jahren nicht mehr mit der Kamera besucht habe.
Den Campervan parkte ich direkt neben dem Eingang in die Ötschergräben. Sonnenaufgang war nicht im Tagesplan, somit konnte ich noch ein wenig länger liegen bleiben und noch frühstücken. Die Ötschergräben bieten viele Eindrücke und Motive von Wasserfällen, Flussläufen, Bäume bis hin zu Detailaufnahmen der kleinen Landschaft. An diesem Tag beschäftigte ich mich auch wieder intensiv mit Nahaufnahmen und abstrakter Fotografie.
Ein Motiv beschäftigte mich ziemlich lange. Es waren die riesigen grünen Blätter die bereits einige Löcher hatten. Zunächst wirkten sie nicht besonders attraktiv auf mich, aber mit der Zeit gefiel mit das Muster, das die Löcher in den Blättern kreierten immer mehr. Ich experimentierte herum und nach kurzer Zeit spielte ich mit Gegenlicht, braunen Blättern auf den grünen Blättern und fotografieren aus Bodennähe. Das ganze wäre mit Stativ nicht möglich gewesen deswegen drehte ich die ISO hoch, schaltete den Bildstabilisator ein und fotografierte Freihand.
Ich fand ein paar fantastische Einblicke in die Schlucht wo ich versucht habe, die kleinen und größeren Wasserfälle interessant in Szene zu setzen. Die Sonne streifte nur kurz die Schlucht bevor sie wieder hinter den Bergen verschwand und die Schlucht wieder im Schatten lag. Ich war zum Glück gerade am richtigen Ort und fing ein wundervolles Motiv ein, als die Sonne im richtigen Winkel in die Schlucht einfiel und ein herrliches Seitenlicht auf einen Baum warf, der gerade dabei war, sich das Herbstkleid anzuziehen.
Ich war an die 6 Stunden in den Ötschergräben unterwegs bevor der Hunger dann doch zu groß wurde und ich mich auf den Rückweg machte. Im Bus machte ich mir noch eine Kleinigkeit zu essen und dann ging es wieder heimwärts.
