Die Tage werden wieder länger
Ich besuche diesen Wald regelmäßig. Er ist nicht weit weg und ist für einen abendlichen Spaziergang nach einem anstrengenden Arbeitstag genau das Richtige.
Die Tage werden wieder länger und somit steigt auch die Möglichkeit, nach der Arbeit wieder loszuziehen und die Natur noch etwas zu geniessen. Deswegen nutzte ich eines Tages das schöne Wetter und fuhr direkt von der Arbeit zu diesen Waldgebiet. Die Sonne schien und an einem gewissen Platz, traf die Sonne herrlich in das Waldgebiet. Ein Korridor, wo nur wenige Bäume stehen, konnte die flach einfallende Sonne tief in den Wald eindringen und kreierte so eine sehr mystische Stimmung mit einem warmen orangenen Licht.
Enger Bildausschnitt dank Teleobjektiv
An diesen besagten Tag hatte ich meine Kamera nicht dabei, und ich bereute es. Ich beobachtete die restliche Woche den Wetterbericht und hoffte auf einen weiteren Tag mit strahlenden Sonnenschein. Und es sollte an einem Montag soweit sein. Diesmal marschierte ich mit der Kamera bewaffnet los.
Zu Beginn war das Licht noch mehr gelblich als orange, aber je näher die Sonne dem Horizont kam, desto wärmer und oranger wurde das Licht beziehungsweise die beleuchteten Bäume. Das Sonnenlicht traf immer nur auf gewisse Teile des Waldes deswegen entschied ich mich für mein EF70-200 mm f2.8 Objektiv. Ich wollte sehr enge Bildausschnitte um das Zusammenspiel von Licht und Schatten mehr zur Geltung zu bringen und um die Szenerie dichter zu gestalten.
Mit einem Weitwinkelobjektiv hätte die Szenerie nicht so mystisch und interessant gewirkt, weil es das Motiv in Breite gezogen hätte und das Licht auf das Bild weniger Einfluss gehabt hätte. Ausserdem ist der umliegende Wald nicht unbedingt ein Hingucker. Seit die Waldarbeiter hier unterwegs sind, gibt es viele gefällte Bäume, umgepflügten Waldboden und Geäst, die Chaos und Unruhe ins Bild bringen.
Man muss den Bildausschnitt sehr genau bestimmen, ich habe darauf geachtet, dass die hellen Stellen nicht zu sehr an den Bildrand gedrängt werden und sie mehr in der Bildmitte gehalten. Ich hatte nicht viel Zeit, ich konnte förmlich sehen wie die Sonne über den Himmel zog und das Licht im Wald sich ständig veränderte und schwächer wurde. In aller Eile griff ich nach jeder Chance für eine Bildkomposition. Es war auch ein wenig Glück dabei und wenn der Bildausschnitt in der Hektik nicht so passte, so habe ich das Bild später in Lightroom auf den gewünschten Bildausschnitt beschnitten.
Bildbearbeitung
Was die Bildbearbeitung angeht, unterstrich ich diese mystische Stimmung noch zusätzlich und hielt die Bilder sehr dunkel. Ich achtete, dass die hellen Bildteile nicht zu hell gerieten und die Details noch gut zu erkennen sind.Ich verwendete eine ziemlich starke Vignette, diesmal nicht mit dem Radialwerkzeug, sondern mit dem dafür eigenen Vignetten Tool von Lightroom. Ich wollte soviel wie möglich den Blick auf die hellen Stellen lenken. Was ebenfalls sehr wichtig war bei der Bildbearbeitung und was viele etwas vernachlässigen, war der Weißabgleich. Es war hier viel Fingerspitzengefühl notwendig um es nicht zu übertreiben. Es durfte nicht zu warm sein, denn so hätte ich den schönen Kontrast zu der kühlen im Schatten liegenden Landschaft verloren. Auch zu kühl durfte es nicht sein, ansonsten hätte ich das warme glühen verloren. Ich muss aber zugeben, es bedurfte nur minimale Korrekturen bei einigen Bildern. Meine Canon macht bei dem Weißabgleich einen sehr guten Job.